Starke Hufe

Starke Hufe

Von Amelie Kokorsky

Der Huf ist ein wichtiger Teil des Pferdekörpers. Ein Pferd kann sich nicht wie ein Mensch für eine längere Dauer hinsetzen und das Pferd liegt auch bedeutend weniger als der Mensch. Daraus lässt sich schließen, dass Pferde den größten Teil ihres Lebens im Stehen, also auf den Hufen, verbringen. Eine optimale Hufgesundheit bestimmt daher im hohen Maße die Gesundheit und das Wohlbefinden von jedem Pferd. In diesem Beitrag wollen wir uns dem Thema Hufgesundheit widmen.

Anatomie eines Pferdehufes

Beginnen wir erst einmal mit dem groben Aufbau und der Anatomie eines Pferdhufes.

Der Huf von außen:

Über dem Huf liegt der Fesselkopf, wobei die Köte den hinteren Teil des Fesselkopfes ausmacht. Fährt man vom Fesselbein Richtung Huf, trifft man zuerst noch auf die Fessel und die Fesselbeuge. Unter diesen Strukturen beginnt dann der Huf und zwar mit dem Übergang von normaler Haut und Fell zum Huf(horn). Der Kronrand bildet diesen Übergang. Nach dem Kronrand folgt dann der Huf bzw. das Hufhorn.

Die Knochen des Hufes:

Die drei Knochen, die man zu den Strukturen des Hufes zählen kann, sind: Das Hufbein (os ungulare), welches tief im Inneren des Hufes liegt und das Kronbein (os coronale) , welches größtenteils schon über dem Huf gelegen ist. Das Strahlbein (os sesamoideum distale) liegt unter dem Kronbein und neben/ hinter dem Hufbein. Die Knochen des Hufes sind noch recht einfach und überschaubar. Deutlich komplizierter wird der Aufbau der verschiedenen Hufhäute und Bindegewebe.

Bindegewebe und Lederhaut des Hufs:

Beginnen wir im Inneren des Hufes und arbeiten uns nach außen vor. Im Inneren des Hufs liegt ein dickes Strahlpolster. Es besteht aus weichem, derbfaserigem Bindegewebe. Es ist zwar beweglich und gibt bei Belastung nach, hat aber dabei eine feste Struktur und Form. Das Strahlpolster füllt die Ballengrube aus und bildet nach außen hin den bekannten Strahl, welchen man beim Auskratzen der Hufe gut sehen kann.

Direkt an das Strahlpolster schließt sich das Ballenpolster an. Es hat eine ähnliche Struktur und bildet nach oben-hinten die Ballen des Pferdes. Dies ist das Gewebe, welches bei einem „typischen Ballentritt“ durch die Hinterbeine oder auch durch die Hufe anderer Pferde verletzt wird. Der Ballenbereich kann daher durch die Anwendung von Hufglocken geschützt werden. Jeder, der schon mal einen Ballen bei einem Pferd angefasst hat, kann sich die Struktur des Gewebes besser vorstellen. Die Ballen lassen sich mit dem Finger leicht eindrücken und geben unter dem Druck des Fingers nach, die Form wird jedoch nicht verändert.

Ein weiteres Polster bildet das Kronpolster. Wie der Name schon sagt, liegt es im Bereich des Kronbeins und des Kronsaums, also wieder weiter oben am Huf. Das Kronpolster liegt im Bereich des Kronrandes, also in der Zone, wo Huf und Pferdebein ineinander übergehen.

Eine weitere Struktur des Hufs ist die Lederhaut. Je nach Lage und Funktion im Huf lässt sie sich noch genauer aufteilen. Bleiben wir bei dem Übergang, wo Pferdebein und Huf ineinander übergehen. Dort findet man die Saumlederhaut. Eine sehr kleine Haut von etwa fünf Millimetern Breite. Der Übergang von der normalen Haut des Pferdebeins zur Kronlederhaut des Hufs wird von der Saumlederhaut gebildet. An diese Haut schließt direkt die Kronlederhaut an. Die Kronlederhaut umschließt ringförmig den Huf. Von der Kronlederhaut ragen tausende kleine Zotten in den Huf hinein.

Die Sehnen und Bänder des Hufs:

Zudem verlaufen natürlich auch noch einige Sehnen und Bänder am und im Huf. Interessant ist die gemeinsame Strecksehne, die vom Bein vorne zum Huf läuft. Von der Rückseite des Beins nach vorne ziehend zum Huf verläuft der Fesselträger. Ebenso an der Rückseite verläuft die oberflächliche Beugesehne. Sie zieht bis tief zum Kronbein runter. Noch tiefer bis in den Huf hinein zieht die tiefe Beugesehne. Diese Sehne zieht über die Strahlbeine und ist im Huf mit dem Hufbein verwachsen.

Der Huf von unten:

Der Blick von unten auf einen Huf ist den meisten Reitern durch das tägliche Auskratzen der Pferdehufe ein vertrauter Anblick. Schaut man den Huf von unten an, sieht man erst einmal die Hufkapsel. Diese Kapsel lässt sich weiter in Ballen, Sohle, Strahl und Wand aufteilen. Die Ballen liegen am hinteren, oberen Ende des Hufs und sind leicht einzudrücken. Das Gewebe ist empfindlicher und gibt unter dem Druck der Finger nach. Die Ballen sollte man nicht mit einem Hufauskratzer sauber machen bzw. darauf Acht geben, dass nur die Bürste am Hufauskratzer genutzt wird und dass diese Bürste nicht zu hart ist. Pferde können im Bereich der Ballen sehr empfindlich reagieren. Direkt an den Ballen schließt der Hufstrahl an. Der Hufstrahl zieht von den Ballen in einem kleinen „V“ oder Dreieck verlaufend zur Mitte des Hufs runter. Neben dem Strahl bilden sich die Huffurchen, welche man mit dem Hufauskratzer reinigt. Auch auf dem Strahl sollte man nicht mit dem Hufauskratzer reinigen, sondern nur die (weiche) Bürstenseite zur Reinigung nutzen. Vorsicht ist vor allem bei der weichen Furche in der Mitte des Strahls geboten, denn auch dieser Bereich des Hufs ist noch recht empfindlich und kann auf zu grobe Berührung oder Druck mit einer schmerzhaften Reaktion antworten. Der Rest des Hufs besteht aus der harten Hufsohle. Sie wird von der sogenannten „weißen Linie“ umschlossen und endet mit dem äußeren Rand, der Hufwand.

Der Hufmechanismus

Im ersten Augenblick wirkt ein Pferdehuf sehr fest und starr in seiner Bewegung, doch dieser Schein trügt. Ein Huf kann auf Belastung/ Druck gut reagieren und sich teilweise sogar anpassen. Diese Reaktion wird als Hufmechanismus bezeichnet. Jeder Schritt wird von dem Huf wahrgenommen und löst eine kleine Kettenreaktion im Inneren aus. Setzt das Pferd den Huf ab, wird der vordere Kronbeinrand nach hinten unten gezogen und die Ballen an der Rückseite des Hufes werden auseinander gedrückt. Der Strahl unter dem Huf bekommt Kontakt zum Boden und kann somit über die zahlreichen Nervenfasern in der Lederhaut Informationen über den Untergrund weitergeben. Beim Abfußen, also wenn sich der Huf vom Boden löst, werden die Ballen wieder zusammengezogen und es entsteht eine Art „Pumpe“ im Huf.

Der Huf wird über die aktive Bewegung der Beine und das ständige Be- und Entlasten der Hufe mit Blut versorgt - vergleichbar mit einem Schwamm unter Wasser, der in einer Hand liegt: Berührt der Huf den Boden, wird der Schwamm in der Hand zusammengepresst und das Wasser wird aus dem Schwamm gedrückt. Verlässt der Huf den Boden, öffnet sich die Hand und der Schwamm kann sich bis zum erneuten Auftreten mit Wasser vollsaugen.

Der gleiche Effekt passiert auch im Pferdehuf mit der Versorgung von Blut. In Bewegung ist dieser Prozess am Huf jedoch nicht zu beobachten, da die Schritte sehr schnell ablaufen und die Gewebe sich nur minimal zusammen und auseinander ziehen. Es wird jedoch deutlich, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit der Hufe ist. Ohne regelmäßige Bewegung (auf unterschiedlichen Böden) werden die Hufe schlecht durchblutet. Auch vor jeder sportlichen Belastung sollte das Pferd zu Beginn genügend Schritt gehen, um den Hufmechanismus zu aktivieren und den Huf mit dessen umliegenden Strukturen ausreichend zu durchbluten. Pferdehufe werden primär passiv durch Bewegung und das „Pumpensystem“ im Huf mit Blut versorgt.

Der Grundstein der Hufgesundheit

Den Grundstein der Hufgesundheit legt zu großen Teilen das Grundfutter. Die Fütterung kann sich enorm auf die Gesundheit der Hufe auswirken. Bevor man also Zusatzmittel für eine bessere Hornqualität füttert, sollte man das Grundfutter überprüfen. Ein schimmelfreies Heu und Stroh sollte bei jedem Pferd die Basis der Fütterung ausmachen. Wichtig dabei ist die Qualität.

Wie eben schon erwähnt sollte Heu und Stroh frei von Schimmel sein. Warum? Weil Schimmel die Leber belastet. Diese Belastung kann indirekt auch eine negative Auswirkung auf die Hufe haben. Gleiches gilt bei der Fütterung von Silage. Im besten Fall sollte kein Pferd mit Silage gefüttert werden, denn auch Silage belastet Leber und Darm und kann dazu beitragen, dass die Gesundheit der Hufe sich verschlechtert.

Die Belastung von Leber, Magen und Darm sollte auch bei der Gabe von Medikamenten berücksichtigt werden. Regelmäßige oder längere Eingaben von Medikamenten, wie Cortison, Antibiotika oder auch Wurmkuren, können der Darmflora schaden. Folglich können die Qualität der Hufe und die Wachstumsgeschwindigkeit des Hufhorns dadurch abnehmen. Das Grundfutter sollte in jedem Fall durch Heu und nicht durch Kraftfutter, wie beispielsweise Hafer, gedeckt werden. Zu hohe Mengen an Kraftfutter können den Körper des Pferdes übersäuern und sich damit unter anderem negativ auf die Hufgesundheit auswirken. Der Grundstein der Hufgesundheit wird also mit einem guten Grundfutter gelegt. Gesunde Hufe tragen übrigens auch zur Entgiftung des Organismus bei. Die Pferde werden Futter- und Umweltbelastungen nicht nur über Leber, Niere, Haut und Atemwege los, sondern auch über die Hufe. Die Hufe kann man bei dem Thema der Entgiftung im engen Zusammenhang mit der Haut sehen. Ist der Organismus beziehungsweise der Stoffwechsel zu stark belastet oder liegt eine Stoffwechselerkrankung vor, kann man oft Krankheiten wie Strahlfäule, Hufabszesse oder einen Qualitätsverlust des Hufhorns erkennen. Mehr erfahren Sie im Blogbeitrag Huferkrankung. https://www.stiefel.store/de-DE/info/blog/hufkrankheiten Bei schlimmen Stoffwechselstörungen oder zu starken Belastungen des Stoffwechsels kann sogar Hufrehe auftreten. Der Huf ist daher auch der Spiegel eines gesunden oder eben auch belasteten Stoffwechsels. Erste Anzeichen einer fehlerhaften beziehungsweise nicht funktionierenden Entgiftung kann man an den Hufen ablesen und damit schnellstmöglich den Stoffwechsel unterstützen.

Starke Hufe - aber wie?

Jeder möchte ein Pferd mit starken und robusten Hufen haben. Sind die Hufe gesund, können viele Krankheiten wie Hufabzesse, Fühligkeit beim Laufen, Huflederhautentzündungen oder sogar der Hufbeinbruch weitestgehend verhindert werden. Dabei ist es vorerst egal, ob das Pferd mit Eisen läuft oder Barhufer ist. Mit oder ohne Eisen - der Huf sollte stark und robust sein.

Eine wichtige Rolle bei der Gesundheit der Hufe spielen Nährstoffe. Diese wollen wir im Folgenden näher beleuchten.

  • Biotin

Biotin wird sofort mit dem Thema „Huf“ verbunden. Es gilt in vielen Kreisen als „Hufvitamin“ und kann dabei unterstützen, dass das Hufhorn wächst bzw. neues Hufhorn gebildet wird.

Biotin ist ein wasserlösliches Vitamin und zählt zu der Gruppe der B-Vitamine. Es wird über das Futter vom Pferd aufgenommen und im Dickdarm aus dem Nahrungsbrei herausgefiltert. Besonders Grünfutter, wie Blätter, Gras und Klee enthalten viel Biotin, sodass man bei einer artgerechten Haltung davon ausgeht, dass der Bedarf an Biotin gedeckt sein sollte.

Biotin kann im Körper nur in geringen Mengen gespeichert werden. Ein Mangel tritt meist auf, wenn die Pferde unzureichend Zugang zu Grünfutter haben oder aber auch, wenn die Darmflora gestört ist. Wie oben erwähnt wird Biotin im Dickdarm aufgenommen. Funktioniert dieser jedoch nicht richtig, dann kann es vorkommen, dass das Biotin aus dem Futter nicht aufgenommen wird. Hier schließt sich der Kreis zum Grundfutter. Ist das Grundfutter durch Silagefütterung oder Schimmelbelastung in seiner Qualität gemindert, kann sich das negativ auf den Darm auswirken und daraus resultierend wird Biotin nicht oder nur mangelhaft aufgenommen. Es kann ein Biotin-Mangel entstehen und die Bildung des Hufhorns kann negativ beeinträchtigt werden, sodass sie schlechter und/ oder langsamer von statten geht. Die Symptome sind brüchige, kurze und/ oder zu weiche Hufe.

  • Mangan

Ein Mangan-Mangel kommt bei Pferden eigentlich eher selten vor, kann aber eine Ursache für schlechte Hufe sein. Sollte zum Beispiel wegen zu hohen Gaben an calciumreichen Futter doch ein Mangan-Mangel vorliegen, sollte dieser schnellstmöglich behoben werden und das Futtermanagement angepasst werden. Zum Ausgleich des Mangels kann Stiefel Mangan Plus zugefüttert werden.

  • Kupfer

Für die Stabilität und Belastbarkeit von Sehnen und Bändern braucht der Körper Kupfer. Da wie oben beschrieben sehr viele Bänder und Sehnen in und um den Huf liegen, beeinflusst die Gesundheit und Stabilität dieser Sehnen und Bänder automatisch auch die Gesundheit der Hufe. Der Kupfergehalt im Körper wirkt sich daher sekundär auch auf die Hufe aus.

  • Schwefel

Auf das Thema „Huf“ bezogen ist Schwefel dafür wichtig, um im Körper zu Keratin umgewandelt werden zu können. Das Keratin trägt dazu bei, dass die Hufe robust und belastungsfähig sind. Schwefel oder schwefelhaltige Aminosäuren sind die Bausteine aus denen der Körper das Keratin bauen/ umwandeln kann. Ein Mangel an Keratin und damit ein Mangel an Schwefel, zeigt sich an brüchigen Hufen mit schlechter Hornqualität. Meistens zieht dieser Mangel andere Symptome, wie Ekzeme oder dünnes Schweif- und Mähnenhaar, mit sich. Bei diesen Symptomen sollte der Schwefelgehalt im Futter erhöht werden.

  • Zink

Dieses Spurenelement ist an unterschiedlichsten Stoffwechselreaktionen beteiligt. Ein Mangel tritt dennoch nicht selten auf. Vor allem zur Zeit des Fellwechsels ist der Zinkbedarf erhöht und das Risiko in einen Mangel zu geraten steigt. Zink trägt dazu bei, den Huf fest und robust zu bauen und damit Symptome wie ein „fühliges“ Pferd positiv zu unterstützen. Zink arbeitet bei diesem Prozess dicht mit Kupfer und Mangan zusammen, sodass diese Nährstoffe ebenfalls berücksichtigt werden sollten.

  • Aminosäuren (Lysin, Methionin, Cystein)

Bei den oben genannten Aminosäuren spielt Schwefel erneut eine Rolle. Methionin und auch Cystein zum Beispiel sind Lieferanten von Schwefel. Durch diesen Schwefel kann der Körper Keratin (um)bauen und das Hufhorn stärken. Bei schlechter Hornqualität sollte man also auch immer an die schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin und Cystein) denken. Fehlen diese schwefelhaltigen Eiweiße, kann es unter anderem zu einem verzögerten und langsameren Hufwachstum kommen.

Lysin gehört zu den essentiellen Aminosäuren und kann vom Körper des Pferdes nicht selbst hergestellt werden. Das Pferd ist damit auf eine Zufütterung von Lysin angewiesen. Einen Mangel kann der Körper durch Umbauprozesse nicht selbst beheben. Lysin trägt ebenso dazu bei, die Hornqualität zu bessern.

  • Vitamin B

Exkurs zur Darmgesundheit

Was hat der Darm mit den Hufen zu tun? In diesem Beitrag wurde schon öfter erwähnt, dass die Nährstoffe, die wichtig für die Hornbildung und das Hufwachstum sind, im Darm aufgenommen werden. Ist der Darm aufgrund von falscher Fütterung, Stress oder zu langen Fresspausen gestört, können die wichtigen Nährstoffe nicht oder nur zu Teilen aufgenommen werden. Es wäre sehr ärgerlich, wenn man teure Zusatzfuttermittel in das Pferd steckt und diese aber nicht wirken können, weil sie erst gar nicht dort ankommen, wo sie wirken sollen. Auf der anderen Seite sollte man auch die generelle Gesundheit des Pferdes beachten. In den meisten Fällen sind die Hufe nur ein Problem von vielen, wenn die Ursache in einer gestörten Darmflora liegt. Oft zeigen sich dann weitere Symptome, wie beispielsweise Ekzeme, Kotwasser, Koliken und/ oder Leistungsschwäche. Ist der Darm gestört, geht es dem ganzen Pferd oft nicht gut! Aber auch für dieses Problem gibt es eine Lösung. Den Darm des Pferdes kann man wieder aufbauen. Es gibt viele Wege, wir empfehlen folgenden:

Durchführung der Darmsanierung

Eine Darmsanierung kann man im 2 Wochen Rhythmus durchführen. Das bedeutet folgendes:

Man beginnt die Kur, indem man 2 Wochen lang Süßholzwurzel füttert, gefolgt von einer ebenfalls zweiwöchigen Pause. Nach den 2 Wochen Pause startet man erneut mit einer 2-wöchtigen Gabe Süßholzwurzel.

Parallel zu der Süßholzwurzel kann man 6 Wochen durchgehend Gerb-/ Bitterkräuter wie beispielsweise Schafgarbe, Queckenwurzel oder Stiefel Darmkräuter und milde Kräuter wie Fenchel, Anis, Kümmel und Thymian füttern. Bei den Gerb-/ Bitterkräutern sollte man circa 30-50 g täglich verfüttern.

Auch Leinöl und die Stiefel Darmkräuter können 6 Wochen lang durchgehend gefüttert werden.

Sollte das Pferd unter Kotwasser oder Durchfall leiden, kann man als Ergänzung zu der Darmsanierung noch Flohsamenschalen füttern. Diese haben im Darm die Wirkung eines Bindemittels und können bei Kotwasser und/oder Durchfall eine positive Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt haben. Bei der Dosierung sollte man sich streng an die Vorgaben halten, da es sonst zu Verstopfungen kommen kann! Die Flohsamenschalen können ebenfalls 6 Wochen lang gefüttert werden. Bessert sich die Symptomatik sollte die Dosis reduziert werden. Eine hervorragende Ergänzung zu den Flohsamen bietet die Fütterung von Pflanzenkohle. Auch die Pflanzenkohle kann dazu beitragen, Kotwasser und Blähungen zu lindern und trägt dadurch zu einer optimalen Darmgesundheit bei. Ebenso kann die Pflanzenkohle einen positiven Einfluss auf den Stoffwechsel haben und somit wiederum die Hufgesundheit unterstützen.

Besteht der Verdacht, dass der Darm des Pferdes Unterstützung braucht, möchten wir dringend auf den Beitrag Darmsanierung hinweisen. In diesem Beitrag wird näher auf das Thema Darm und dessen Gesundheit eingegangen. Hinweise und unterstützende Produkte werden ausführlich erklärt.


Mit welchen Produkten kann ich die Hufgesundheit meines Pferdes unterstützen?

Nun haben wir viel über den Aufbau, die Durchblutung und die Versorgung des Hufes über Nährstoffe erfahren. Wie ihr euer Pferd bei Hufproblemen unterstützen könnt, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt.

Bevor ihr irgendein Zusatzfutter für die Hufgesundheit kauft, solltet ihr euch folgende Frage stellen: Ist der Darm meines Pferdes gesund? Kann er alle Nährstoffe, die ich füttere, aufnehmen? Wenn ihr zweifelt, kann der Beitrag zur Darmsanierung helfen. Ist der Darm bei bester Gesundheit, können wir darüber hinaus nun auch wirksam die Hufe unterstützen.

Stiefel Biotin Plus Pellet kann dazu beitragen, einen vorherrschenden Biotinmangel zu beheben, sodass die Elastizität und Widerstandskraft der Hufe sich verbessern kann. Zudem enthält Stiefel Biotin Plus Pellet Methionin, eine schwefelhaltige Aminosäure, die für die Bildung von Bindegewebe und damit auch für das Hufhorn wichtig ist. Aus Methionin kann der Körper über einige Schritte Keratin bauen, welches benötigt wird, um das Hufhorn zu festigen. Zudem ist auch Zink enthalten. Der Zellstoffwechsel ist abhängig von Zink, sodass die zusätzliche Fütterung von Zink die Ausbildung neuer Hornzellen anregen kann. Am besten entfaltet Biotin seine Wirkung in Kombination mit schwefelhaltigen Aminosäuren wie Cystein und Methionin. Methionin ist in Stiefel Biotin Plus Pellet bereits enthalten.

Um das Hornwachstum zu optimieren, kann man als Kombinationsprodukt Stiefel Kieselgur füttern. Dieses Produkt enthält einen hohen Anteil an der schwefelhaltigen Aminosäure Methionin und weist ebenfalls einen hohen Anteil von Kieselerde auf. Die enthaltende Kieselerde kann die Elastizität der Hufe verbessern und bei brüchigen sowie trockenen Hufen unterstützen. Zudem kann sich auch der Zinkgehalt dieses Produkts positiv auf das Hornwachstum auswirken. Durch den Vitamin B Anteil in Stiefel Kieselgur kann zum einen der Stoffwechsel unterstützt werden und zum anderen das Wachstum der Hufe optimiert werden.

Die Gabe von B-Vitaminen ist unter Hufschmieden und Hufpflegern schon lange kein Geheimnis mehr. Einen besonders hohen Anteil an B-Vitaminen hat Stiefel Bierhefe. Gerne wird Bierhefe von Schmieden und Tierärzten empfohlen, wenn die Pferde eine schlechte Hufqualität aufweisen oder das Hufhorn zu langsam wächst. Gerade zu Zeiten, wo der Stoffwechsel und Verdauungstrakt gefordert werden, kann die Fütterung von Bierhefe den Stoffwechsel sowie den Darm unterstützen und im Umkehrschluss zu einem besseren Hufwachstum und einer besseren Hornqualität beitragen.

Bei einem guten Hornwachstum, aber einer schlechten Hufqualität bietet sich die Kombination mit Stiefel Amino Plus an. Das Produkt enthält neben Methionin die Aminosäure Lysin, welche dazu beitragen kann, die Hornqualität zu verbessern.

Bei schlechter Hornqualität hat sich auch die Fütterung von MSM bewährt. Durch die zusätzliche Gabe der organischen Schwefelverbindung kann der Schwefelmangel, der Ursache einer schlechten Hufqualität sein kann, positiv unterstützt werden.

Da ein Zinkmangel bei Pferden recht häufig vorkommt und Zink unter anderem auch an der Hufqualität beteiligt ist, sollte ein möglicher Mangel schnellstmöglich behoben werden. Stiefel Zink Plus kann einen fütterungsbedingten Zinkmangel ausgleichen und helfen, die Qualität der Hufe zu verbessern. In den Zeiten um den Fellwechsel herum kann dieses Produkt auch präventiv gefüttert werden, um einen möglichen Zinkmangel vorzubeugen.

Bei schlechtem Wachstum der Hufe kann Stiefel Mädesüß das Wachstum des Hufhorns optimieren. Mädesüß wird ein durchblutungsfördernder Effekt nachgesagt, daher kann Mädesüß auch die Durchblutung der Hufe fördern. Das Wachstum kann somit angeregt werden. Auch bei Pferden, die Boxenruhe haben, kann Mädesüß helfen die natürliche „Pumpe“ in den Hufen zu aktivieren. Trotz mangelnder Bewegung können die Hufe so leichter durchblutet werden.


Wie kann ich die Hufe von außen pflegen?

Den Hauptbeitrag zu einer guten Hufgesundheit leistet die Unterstützung von innen heraus. Wächst das Hufhorn brüchig oder rissig nach, ist es schwierig, nur von außen dagegen anzukämpfen. Es ist ein bisschen wie ein Fass ohne Boden, denn von oben wächst immer wieder schlechtes Hufhorn nach, welches intensive Pflege braucht. Daher macht es Sinn, den Fokus auf die Versorgung von innen zu legen und von außen nur noch den Feinschliff zu übernehmen. Kleine Probleme oder auch eine zusätzliche Unterstützung schaden dem Huf nicht und können die Hufgesundheit optimieren.

Das Stiefel Kräuter-Huföl pflegt die Hufe auf natürlicher Basis. Durch die Zusammensetzung aus verschiedenen Pflanzenölen werden die Hufe, der Strahl und der Kronrand gepflegt und geschmeidig gehalten – ohne, dass der Huf weich wird. Rissen und trockenen Hufen kann mit einer regelmäßigen Anwendung vorgebeugt werden. Der natürliche Schutzfilm der Öle kann das Eindringen von Schadstoffen aus Jauche oder Mist in den Huf verhindern. Vor der Anwendung sollte der Huf, der Strahl und der Kronrand gereinigt werden. Auf leicht feuchten Hufen zieht das Öl besonders gut ein.

Einen ähnlichen Effekt wie das Stiefel Kräuter-Huföl bietet Stiefel Hufbalsam. Mit einem Pinsel ist der Balsam einfach und flächendeckend auf den Huf aufzutragen. Bei einer regelmäßigen Anwendung kann auch Stiefel Hufbalsam die Elastizität und die Beschaffenheit der Hufe positiv beeinflussen. Es kann eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung aufweisen, welche vor Rissen und Austrocknung der Hufe schützen kann.

Der Strahl der Pferde ist, wie oben beschrieben, ein empfindlicher Bereich des Pferdekörpers. Leider ist dieser Bereich des Pferdes auch anfällig für Krankheiten wie beispielsweise Mauke oder Strahlfäule.

Stiefel Strahl Pflege kann zur Vorbeugung bei Strahlproblemen beitragen und präventiv eingesetzt werden. Durch einen hohen Anteil an feuchtigkeitsspendenden Substanzen, Provitamin B5 und Lavendelöl gibt Stiefel Strahl Pflege dem Huf, was er braucht, um gesundes, geschmeidiges Hornmaterial aufzubauen. Das enthaltene Lebermoosextrakt kann dem Hufhorn helfen, sich gegen Schadstoffe von außen zu schützen.

Liegt bereits ein akutes Strahlproblem vor, kann die tägliche Anwendung mit Stiefel Strahl Protect positiv unterstützen. Der Strahl ist den Bodenverschmutzungen der Weide und vor allem der Box ausgesetzt. Egal wie gut man die Box pflegt und einstreut, die Pferde verbringen oft mehrere Stunden in ihrer Box und stehen mit den Hufen auch mal im Mist. Stiefel Strahl Protect kann den Hufstrahl vor schädlichen Einflüssen, wie Ammoniak oder Urin in der Boxeneinstreu, schützen. Zudem kann das Produkt durch die enthaltende Kupferverbindung bei nassen Wetterbedingungen und matschigen Böden die Hufe pflegen und trocken halten. Durch das tiefe Eindringen des Produktes in die Strahlfurche wird eine besonders tiefgehende Wirkung erreicht.

Der Huf wird täglich neuen Herausforderungen ausgesetzt. Eine dieser Herausforderungen stellt auch der regelmäßige Gang zum Schmied dar. Der Huf wird ausgeschnitten und eventuell ein Eisen erneuert. Dies ist eine sehr wichtige aber auch belastende Maßnahme für die Hufe. Besitzt man ein Pferd, welches als Barhufer etwas fühlig ist, kann der Stiefel Hufhärter dazu beitragen, dass das Hufhorn stärker und robuster wird. Auch bei Pferden, die regelmäßig neu beschlagen werden, kann der Stiefel Hufhärter den Sitz und Halt des Eisens optimieren. Die besondere kristalline Struktur dieses Produkt kann dazu beitragen den Huf, vor allem von innen heraus, zu stärken und das neu gewachsene Hufhorn robuster „ aufzubauen“. Durch eine regelmäßige Anwendung mit dem Hufhärter kann das Hufhorn fester und belastbarer werden. Bei der täglichen Anwendung sollte man auf einen möglichst trockenen Untergrund achten, damit der Hufhärter für ein paar Minuten einwirken kann.

Mit diesem Beitrag konnten wir hoffentlich etwas über das Phänomen Pferdehuf aufklären und das Wissen über unsere faszinierenden Vierbeiner erweitern, denn der Huf ist nicht einfach nur ein Huf. Er ist eine empfindliche und dennoch robuste Struktur unserer Pferde, welche die Gesundheit der Tiere enorm beeinflussen kann. Zum Glück gibt es sehr viele Tricks und Tipps, wie wir die Qualität der Hufe aufrechterhalten oder sogar verbessern können. Obwohl wir in diesem Beitrag nicht speziell auf Huferkrankungen wie Strahlfäule, Mauke, Hufkrebs oder Hufgeschwüre eingegangen sind, wird jeder Pferdebesitzer von diesem Wissen profitieren können, denn wie das Sprichwort vieler Schmiede lautet: „Ohne Huf, kein Pferd“. Natürlich haben sie damit auch recht! Also schaut genau hin, wenn es um die Gesundheit der Hufe geht. ;-) Beiträge zu spezifischen Huferkrankungen folgen.