Hunde im Winter

Hunde im Winter

Mit dem Hund durch den Herbst

Von Lisa Goldammer, Tierphysiotherapeutin

- Wie bringe ich meinen Hund gut durch den Herbst -

Die Tage werden kürzer, die Blätter werden bunt und es wird kälter. Der Herbst ist da und damit auch die Jahreszeit für Erkältungen und des Schnupfens. Aber nicht nur wir Menschen merken den Wechsel von Sommer zu Winter, sondern auch unsere Vierbeiner.

Unsere Hunde sind täglich vielen verschiedenen Krankheitserregern ausgesetzt. Das können sowohl Bakterien, Viren, Parasiten als auch verschiedenste Pilze sein. Gerade im Herbst, wo der Wechsel vom Sommer- zum Winterfell stattfindet, arbeitet das Immunsystem des Hundes auf Hochtouren.


Kurz & Knapp!

  • Das Immunsystem ist unterteilt in ein unspezifisches und ein spezifisches Immunsystem
  • Fellwechsel, nasskaltes Wetter und Vorerkankungen können das Immunsystem schwächen
  • Die Herbstzeit ist auch beim Hund die Zeit der Erkältung und Grippe
  • Natürlich unterstützen kann man die Abwehrkräfte des Hundes beispielsweise mit Hagebuttenpulver, Hanföl und Bierhefe

Das Immunsystem des Hundes

Das Immunsystem ist das Abwehrsystem des Hundes gegen fremde Stoffe und Keime. Da der Körper im ständigen Austausch mit seiner Umwelt steht und es dort eine Vielzahl an Bakterien, Viren, Pilzen, und Parasiten gibt, braucht der Hund einen Abwehrmechanismus, um Infektionen, die zum Teil auch lebensgefährlich sein können, zu verhindern.

Das Immunsystem hat die Aufgabe, Infektionen zu verhindern, unerwünschte Eindringlinge zu bekämpfen und giftige Substanzen unschädlich zu machen. Das Abwehrsystem umfasst mehrere Organe, verschiedene Zellen und Eiweiße. Dabei kann man zwischen dem unspezifischen und dem spezifischen Immunsystem unterscheiden:

1. Unspezifische Abwehr

Die unspezifische Abwehr ist die angeborene, anatomische Barriere aus Haut, Schleimhaut und Haaren. Dazu gehört beispielsweise auch die Magensäure und das Flimmerepithel in der Lunge. Das Flimmerepithel besteht aus winzigen Zellfortsätzen für die Reinigung der Atemluft. Auch die Mikroflora im Darmtrakt spielt eine bedeutende Rolle bei der Immunabwehr.

Die Haut stellt die erste Barriere dar, die Bakterien oder Viren überwinden müssen, um in den Körper einzudringen. Sie ist eine mechanische Barriere, die den Körper nach außen hin abschirmt. Speichel und Tränenflüssigkeit stellen ebenfalls eine Barriere dar, denn bakterienhemmende Substanzen im Speichel und der Tränenflüssigkeit stoppen körperfremde Eindringlinge. Auch der Schleim der Atemwege sorgt dafür, dass die eingeatmeten Schadstoffe zunächst kleben bleiben und durch die Bewegung der Flimmerhärchen nach außen abtransportiert werden. Die Magensäure zerstört die meisten Erreger, die über die Nahrung in den Körper eintreten. Weitere nützliche Mikroorganismen besiedeln die Haut und viele weitere Schleimhäute (zum Beispiel im Darm) und wehren Krankheitserreger ab. Weitere Reflexe wie zum Beispiel das Husten oder Niesen schützen ebenso vor dem Eindringen von Erregern.

Sollte ein Erreger trotzdem, zum Beispiel über eine Wunde, eindringen, besitzt der Körper sogenannte Fresszellen, die alles, was körperfremd ist, entfernen.

2. Spezifische Abwehr

Sollte es einem Erreger gelingen, das unspezifische Immunsystem zu überwinden, übernimmt das erworbene (spezifische) Immunsystem. Die spezifische Abwehr besteht in einer speziellen, auf den Eindringling zugeschnittenen Immunantwort. Dazu muss die erworbene Abwehr den Erreger aber erst einmal kennen. Das Immunsystem kann sich die Erregerart und die Strategie zur Bekämpfung des Erregers merken (immunologisches Gedächtnis). Somit kann der Körper bei einer erneuten Infektion mit dem Erreger diesen gezielt bekämpfen. Darauf basiert auch das Prinzip des Impfschutzes.

Die spezifische Abwehr erfolgt über das lymphatische System. Das lymphatische System besteht aus den Lymphgefäßen sowie den primären und sekundären lymphatischen Organen.

Zu den primären lymphatischen Organen gehört der Thymus und das Knochenmark. Der Thymus und das Knochenmark zeichnen sich durch spezialisierte Gewebe aus, in denen die Ausbildung und Reifung der B- und T-Lymphozyten abläuft. Das dient der Antikörper Produktion und der direkten zellulären Abwehr. Sie erkennen und beseitigen Krankheitserreger und können über das Blut- und Lymphsystem durch den ganzen Körper wandern.

Zu den sekundären lymphatischen Organen werden die Lymphfollikel der Schleimhäute gerechnet, wie auch die Peyer‘schen Plaques (diese befinden sich in der Dünndarmschleimhaut), der Blinddarm, die Mandeln, die Lymphknoten und die Milz.

In den sekundären lymphatischen Organen findet eine tatsächliche Immunabwehr statt. Die Abwehrzellen wandern vom Bildungsort an die Stelle des Körpers, wo sie sich je nach Krankheitserreger und Schadstoff weiterentwickeln und die Eindringlinge abwehren.

Die Immunantwort des Körpers besteht aus verschiedenen Phasen:

1. Wenn ein Erreger die erste Barriere überwindet und zum Beispiel über eine Hautverletzung in den Körper eindringt, reagieren als erstes die Zellen der unspezifischen Immunabwehr, die sogenannten Makrophagen und Granulozyten.

2. Da jeder Erreger unterschiedlich aufgebaut ist, reagiert die unspezifische Immunabwehr auf spezielle Muster der Fremdstoffoberfläche. Daraufhin werden verschiedene Stoffe ausgeschüttet, die den Erreger bekämpfen und ihn zum Beispiel direkt zerstören können. Andere Stoffe rufen neue Abwehrzellen herbei oder steigern deren Funktion.

3. Meist aktiviert die unspezifische Immunabwehr direkt die spezifischen Abwehrzellen, die zielgerichteter gegen einzelne Erreger vorgehen können. Dabei können sich B-Zellen, die sich aus Vorläuferzellen im Knochenmark entwickeln, direkt an das passende Antigen binden. Damit die T-Lymphozyten agieren können, benötigen sie immer antigenpräsentierende Zellen. Antigenpräsentierende Zellen ermöglichen die Erkennung von Pathogenen wie Krankheitserregern oder krankhaft veränderten Zellen und leiten deren Beseitigung durch eine zelluläre Immunantwort ein, indem sie T-Lymphozyten aktivieren.

4. Die T-Lymphozyten aktivieren sich, sobald sie am passenden Antigen andocken. Daraufhin werden Botenstoffe, die Zytokine, ausgeschüttet, die die T -Zellen dazu anregen, sich zu teilen. Auf diesem Weg entsteht eine maßgeschneiderte Immunantwort, da sich nur die zum Erreger passenden T-Zellen vermehren.

5. Die B-Zellen bilden die spätere Gedächtnisfunktion zum Schutz vor einer zukünftigen Erkrankung durch den gleichen Erreger. Die T-Helferzellen docken auf dieser Oberfläche an und geben über Botenstoffe den B-Zellen das Signal, sich zu teilen. Bei dieser Teilung entstehen sowohl die Gedächtniszellen als auch Plasmazellen.

6. Die entstandenen Plasmazellen produzieren daraufhin Antikörper. Das sind spezielle Proteine, die zur Immunabwehr dienen. Dabei bekommt jeder Krankheitserreger einen eigenen Antikörper.

7. Diese Antikörper binden sich dann fest an das Antigen des Erregers. Das kann zum Beispiel die Hülle von Bakterien oder Viren sein. Das hat den Vorteil, dass Fresszellen die Eindringlinge leichter erkennen, neutralisiert werden oder das Kompliment System aktiviert wird. Dadurch kommt es zur Zerstörung der Erreger oder der befallenen Zellen.

Gründe für ein geschwächtes Immunsystem

Es gibt viele Gründe, warum das Immunsystem nicht richtig funktioniert. Gründe für ein schwaches Immunsystem können zum Beispiel ein hohes Alter, Stress, Bewegungsmangel, chronische Krankheiten oder eine Autoimmunerkrankung sein. Anzeichen dafür, dass das Immunsystem geschwächt ist, können eine höhere Infektanfälligkeit, Müdigkeit, vermehrte allergische Reaktionen, Haarausfall oder Hautirritationen sein. Auch Hunde können im Herbst eine Erkältung bekommen. Die Symptome sind ähnlich denen des Menschen: Sie husten, haben eine „Schniefnase“ und verspüren allgemeine Bewegungsunlust. Es gibt auch viele Arten von Viren mit denen Hunde sich gegenseitig anstecken können.

Gerade im Herbst ist die Ansteckungsgefahr besonders groß und Krankheiten, wie die Hundegrippe und der Zwingerhusten, sind weit verbreitet.

Hundegrippe

Die Hundegrippe ist eine Infektion der Atemwege. Die Symptome ähneln denen einer Grippe beim Menschen: hartnäckiger Husten, der 10-30 Tage andauern kann, Fieber, Nasenausfluss oder Niesen gehören zu den Symptomen. Dabei sollte man das betroffene Tier isolieren und je nach Verlauf den Hund beim Tierarzt vorstellen.

Um das Immunsystem des Hundes während der Hundegrippe auf natürliche Weise unterstützen zu können, kann das Stiefel Hagebuttenpulver ergänzend gefüttert werden. Hagebutten besitzen einen natürlichen Vitamin C Gehalt, aber auch Vitamin A, B1 und B2 sowie Gerbstoffe und Fruchtsäuren. Vitamin C trägt zur Stärkung des Immunsystems und zum Schutz der Zellen vor freien Radikalen bei. Die enthaltenen Mineralstoffe und Gerbstoffe unterstützen den Körper im Kampf gegen den Erreger.

Zwingerhusten

Der Zwingerhusten ist eine hoch ansteckende Atemwegserkrankung. Gerade in der nass kalten Jahreszeit gehört Zwingerhusten zu den häufigsten Atemwegserkrankungen von Hunden. Die Viren siedeln sich dabei im Kehlkopf, den Bronchien und/ oder der Luftröhre an. Sobald die Schleimhäute der Atemwege geschädigt werden, kann es zusätzlich zu einer Sekundärinfektion durch Bakterien oder Pilze kommen. Eine reine bakterielle Zwingerhusten-Erkrankung ist jedoch ausgesprochen selten. Trockene Heizungsluft, nasskaltes Wetter, psychischer oder körperlicher Stress sowie ein geschwächtes Immunsystem begünstigen die Infektionsanfälligkeit der Hunde. Auch sehr junge und sehr alte Hunde sind anfälliger für diese Krankheit.

Es ist ein bellender, trockener Husten, der sich wie eine Art Gänsegeschrei anhört. Die meisten Hunde wirken, als wollten sie etwas loswerden, was im Rachen feststeckt. Die ersten Symptome zeigen sich meist innerhalb von 4-10 Tagen.

Viele Hunde reagieren auf einen Druck auf die Luftröhre mit einem Hustenreiz. Dieser kann schon durch das Halsband ausgelöst werden. Auch eine erschwerte Atmung und eine laufende Nase können zu den Symptomen gehören. Je nach Symptomatik können hustenlindernde, abwehrstärkende, schleimlösende oder fiebersenkende Medikamente gegeben werden.

Zur Unterstützung des Immunsystems kann Stiefel Hanföl einfach unter das Futter gemischt werden. Es besteht aus 100 % reinem Hanföl und ist eine wertvolle Fettsäuren-Quelle durch die enthaltenen Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren sowie Linolsäure, Alpha-Linolsäure und Gamma-Linolsäure. Außerdem enthält Hanföl Vitamin E, B1 und B2 sowie verschiedene Mineralstoffe. Diese Inhaltsstoffe wird durch ihre antioxidative und antientzündliche Wirkung nachgesagt, dass sie das Immunsystem unterstützen. Durch die Kombination der Fettsäuren und der Mineralstoffe bietet Hanföl eine perfekte Unterstützung.

Arthrose

Die niedrige Außentemperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit machen gerade arthrotischen Gelenken zu schaffen. Der Stoffwechsel ist langsamer und die Durchblutung vermindert. Die Kälte reduziert die Viskosität der Gelenkflüssigkeit und Reibungsschmerzen nehmen zu. Durch vermehrte Reibung in den Gelenken können kleinere Entzündungen entstehen.

Unterstützend können die Stiefel Bewegungskräuter gegeben werden. Die hochwertige, gemahlene Kräutermischung besteht aus Hanf, Bierhefe, Schachtelhalmkraut, Hagebutten, Kollagenpeptiden, Karottenpulver, Grünlippmuschelpulver, Teufelskralle, Weihrauch und Oregano und kann so den Sehnen- und Bandapparat des Hundes unterstützen. Sowohl der Hagebutte als auch der Teufelskralle und dem Weihrauch wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Gerade die Boswelliasäuren im Weihrauch können ein entzündungsförderndes Enzym im Körper umbauen, sodass dieses Enzym anschließend entzündungshemmend wirken kann. Oregano wird nachgesagt, dass er antibakteriell, antiviral und fungizid wirkt. Zusätzlich wird vermutet, dass es durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und schmerzstillend wirkt. Es besitzt P-Cymol, ein stark Schmerz linderndes Enzym sowie verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Es ist reich an Antioxidanzien und schützt die Zellen vor freien Radikalen.

Fellwechsel

Gerade in der Zeit des Fellwechsels benötigt der Körper viele Nährstoffe und Energie. Damit das alte Haar abgeworfen wird und die Produktion neuer Haare in Gang tritt, benötigt der Körper sowohl für die Produktion von Eiweißen zur Neubildung des Fells als auch für den Fellwechsel an sich Energie. Daher fehlt dem Körper in der Zeit des Fellwechsels oft die nötige Kraft, um Erreger effektiv zu bekämpfen. Hier können wir den Hund mit einer ausgewogenen Fütterung mit allen wichtigen Nährstoffen unterstützen. Aber auch der ein oder andere Futterzusatz kann unserem Liebling helfen, einfacher durch den Herbst zu kommen.

Stiefel Bierhefe kann das Immunsystem stärken und sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirken. Bierhefe enthält essentielle Aminosäuren, also Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Diese sind die Grundstoffe für die Eiweißbildung.

Außerdem enthält Bierhefe Biotin, Zink, Eisen und Folsäure. Biotin fördert die Bildung neuer Haare, verhindert das brüchig werden und sorgt für ein glänzendes Fell. Zink verhindert brüchiges Fell, fördert die Wundheilung und ist bedeutend für das Immunsystem. Eisen und Folsäure verhindern eine Anämie im Körper.

Es gibt also auch in der kalten Jahreszeit jede Menge nützlicher Unterstützer, mit denen wir unseren Lieblingen helfen können.